|   Energie   Zusammenhang Energie−Arbeit   Um den Zusammenhang zwischen Arbeit und
  Energie deutlich zu  machen, schauen wir uns zunächst einmal eine
  Übungsaufgabe an.   Beispielaufgabe   
  
   
    |   Aufgabe:   Man hebt
    einen Körper mit der Masse m = 50 kg um 15 m. Danach
    wird er losgelassen und fällt im freien Fall auf den Boden.
     a.)
    Bestimmen Sie die verrichtete Hubarbeit. b.)
    Nach welcher Zeit trifft der Körper auf dem Boden auf (freier
    Fall)?  Welche
    Geschwindigkeit weist er dann auf? c.)
    Berechnen Sie die Beschleunigungsarbeit, die vom Kör- per
    (durch die Gewichtskraft) verrichtet wurde.    Lösung:   
   |    Welche Erkenntnisse gewinnen wir aus der
  Beispielaufgabe?   1.) Wenn man von außen Arbeit an einem Körper
  verrichtet hat, hat er neue Möglichkeiten. Er kann jetzt selber
  Arbeit verrichten. Man muss nicht mehr von außen eingreifen. Die am Körper von außen verrichteter Arbeit geht also nicht verloren. Sie wird im Körper
  gespeichert und kann von ihm zur eigenen Arbeits- verrichtung benutzt werden. Diese gespeichert Arbeit wird als Energie bezeichnet. Der Körper hat einen neuen
  Zustand erreicht. Er besitzt jetzt Energie.  2.) Die vom Körper zu verrichtende Arbeit
  (hier Beschleunigungsarbeit) kann nie größer als die reingesteckte Arbeit
  sein. Im Maximalfall ist sie genauso groß wie die vorher von außen an ihm
  verrichtete Arbeit (s. unten: genauere Betrachtung).   Wir halten fest:   
  
   
    |   Energie   Die an einem Körper verrichtete
    Arbeit wird im Körper gespei- 
	chert. Man spricht
    dann davon, dass der Körper Energie gewon- nen hat.
    Energie ist also so etwas wie „gespeicherte Arbeit“. Diese 
	 Energie kann zur
    Arbeitsverrichtung benutzt werden.   Oder anders formuliert: Wenn ein Körper Arbeit verrichten
    kann, muss er Energie besitzen. Kurzform: Energie = Arbeitsvermögen   Aus der Festlegung ergibt sich,
    dass Arbeit und Energie dieselbe Einheit „Joule“ besitzen.   |    Arbeit und Energie sind also ganz eng
  miteinander verbunden. Arbeit ist eine dynamische Größe. Es passiert etwas.
   Energie ist eine statische Größe. Ein Körper
  besitzt Energie durch be- sondere Eigenschaften, die der Körper aufweist.   Wird an einem Körper Hubarbeit verrichtet,
  speichert er diese Arbeit als Lageenergie bzw. potentielle Energie. Ein
  Körper besitzt somit Lageenergie, wenn er höher als der Erdboden
  liegt. Ein Körper besitzt Bewegungsenergie bzw.
  kinetische Energie, wenn er sich bewegt, also eine bestimmte
  Geschwindigkeit aufweist, weil er durch Beschleunigungsarbeit auf diese
  Geschwindigkeit gebracht wurde. Spannarbeit an einer Feder führt dazu, dass
  die Feder Spannenergie besitzt.   Da die Energien sich jeweils aus den Arbeiten
  ergeben, gelten auch die gleichen Formeln wie bei den Arbeiten.   Es ergibt sich somit:   
  
   
    |   Mechanische
    Energieformen   Potentielle Energie =
    Lageenergie:              Epot = m ∙ g ∙ h
           Kinetische Energie =
    Bewegungsenergie:  Ekin = ½ ∙
    m ∙ v2         Spannenergie:                                               
    Espann = ½ ∙ D ∙ s2   |    Hierzu ein paar kleine Beispielaufgaben.   Beispielaufgaben zu den Energieformen   
  
   
    |   Aufgabe
    zur Lageenergie:   In
    einem Freizeitpark wird an einem Fallturm die voll besetzte Gondel
    von 25,5 t auf 66m hochgezogen. Wie groß
    ist die potentielle Energie, die die Gondel dann auf- weist?   Lösung:   Epot = m ∙ g ∙ h =
    25 500 kg ∙ 9,81 N/kg ∙ 66 m = 16 510 230 J  = 16,51 MJ   Aufgabe
    zur kinetischen Energie:   Ein PKW
    mit einer Masse von 2,5 t fährt mit einer Geschwindigkeit von 90
    km/h. Welche kinetische Energie besitzt der PKW?   Lösung:   Ekin
    = ½ ∙ m ∙ v2 = ½ ∙ 2500 kg ∙ (25 m/s)2
    = 781 250 J  = 781,25
    kJ   Aufgabe
    zur Spannenergie:   An eine
    Feder mit der Federkonstanten D = 120 N/m wird eine Masse
    von 2 kg gehängt. Die Feder wird dadurch gespannt. Wie groß
    ist jetzt die in der Feder gespeicherte Spannenergie?   Lösung:   Zunächst
    muss die Ausdehnung mittels Hookeschem Gesetz be- rechnet werden. Es gilt
    für die Kraftbeträge FF = FG, da im Ruhezustand (also
    bei angehängter
    Masse) die Federkraft der Feder FF die nach unten wirkende
    Gewichtskraft FG der Masse aufhebt.   Ansatz: FF
    = FG , also D ∙ x = m ∙
    g          umstellen nach x   x = ( m ∙ g ) / D = ( 2 kg ∙ 9,81 N/kg ) / 120
    N/m = 0,1635 m  = 16,35 cm   also
    beträgt die Ausdehnung 16,35 cm   Einsetzen
    in die Formel für die Spannenergie ergibt   Espann = ½ ∙ D ∙ s2 = ½ ∙ 120
    N/m ∙ (0,1635 m)2 = 1,603935 J   |    Wir schauen uns noch einmal die erste
  Beispielaufgabe an und ändern die Fragestellung ein wenig.   Beispielaufgabe   
  
   
    |   Aufgabe:   Man
    hebt einen Körper mit der Masse m = 50 kg um 15 m. Da- nach wird
    er losgelassen und fällt im freien Fall herunter. a.)
    Bestimmen Sie die potentielle Energie, die die Masse nach dem
    Hochheben besitzt. b.)
    Man betrachtet jetzt die Masse beim Fall in einer Höhe von  10 m. Wie
    groß ist in dieser Höhe von 10 m die potentielle Energie und die
    kinetische Energie? c.)
    Bestimme die Summe aus kinetischer und potentieller Energie in h = 10 m und
    vergleiche diese mit der am Anfang (h = 15 m) vorliegenden
    Energie.   Lösung:   zu a.) potentielle Energie = verrichtete
    Hubarbeit = 7357,5 J (s.o.) zu b.)
    Berechnung von v in 10 m mit der Formel von oben ergibt:           s = 5 m;  t = 1,009638 s;  v = 9,904549 m/s           Ekin = ½ ∙ m ∙ v2 =
    2452,5 J           Epot = m ∙ g ∙
    h = 4905 J zu c.) E(10m) = Ekin (10m) + Epot
    (10m) = 2452,5 J + 4905 J =         
    7357,5 J = E (Anfang) = E (15m)   |    Man erkennt, dass die am Anfang vorhandene
  Energie (EStart) er- halten bleibt, wenn der Körper Arbeit verrichtet,
  d.h. es gilt:     Dies gilt allerdings nur, wenn von außen nach
  dem Start keine weitere Arbeit verrichtet wird, d.h. das System muss
  geschlossen sein.   Man kann diese Gleichung auch ganz allgemein
  zeigen, wie folgende Herleitung zeigt:   Allgemeine
  Herleitung   
  
   
    |   Aufgabe:   Man hebt eine Masse m um die
    Höhe h0. Danach lässt man die Masse los. Die Masse fällt dann
    um die Strecke s und befindet sich auf der Höhe h1.   Berechne die Anfangsenergie!
    Bestimme danach die Summe der Energien ( Epot + Ekin ) in der Höhe
    h1.   Lösung:   Berechnung der
    Anfangsenergie EStart oder E0 :   E0 = m∙  g ∙
    h0 = EStart   Berechnung der
    Gesamtenergie zum Zeitpunkt t1 : Es werden die
    Formeln aus der ersten Beispielaufgabe benutzt.   E1 = m ∙
    g ∙ h1 + ½ ∙
    m ∙ v2 = m ∙ g ∙ h1 + ½ ∙ m ∙ ( g ∙ t1 )2       = m ∙ g ∙ h1 + ½ ∙ m ∙ g2 ∙ (t1)2
    = m ∙ g ∙ h1 + ½ ∙ m ∙ g2  2 ∙ s / g      = m ∙ g ∙ h1 + m ∙ g ∙ s = m ∙
    g ∙ ( h1 + s ) = m ∙ g ∙
    h0   also gilt:       E0 = E1      die Energie hat sich nicht verändert.    Die Energie ist konstant
    geblieben.     |    Diese Erkenntnis ist so wichtig, dass wir ihr
  ein eigenes Kapitel wid- men müssen. Es geht um
  den Energieerhaltungssatz.   Hinweis: Wer sich fragt, was denn jetzt mit
  der Startenergie passiert ist, wenn der Körper auf dem Boden ange- kommen ist ( Epot = 0 J und Ekin = 0 J,
  also Egesamt = 0 J, wo ist die Energie
  hin?), sollte sich den zweiten Link  ansehen. Unser Problem ist, dass wir im
  Augenblick nur über mechanische Energien sprechen.           |