Untersuchung einfacher Bewegungen

Gleichförmige  (geradlinige) Bewegung

Unter einer gleichförmigen Bewegung versteht man eine Bewegung bei

der die Geschwindigkeit konstant bleibt. Es findet also keine Beschleuni-

gung statt. Um keine Probleme mit der Kreisbewegung (s. dort) zu bekom

men, wird die Geradlinigkeit häufig noch betont. Ganz korrekt müsste man

also sagen, dass bei dieser gleichförmigen (geradlinigen) Bewegung die

Geschwindigkeit vom Betrag und der Richtung konstant bleibt. Dies

berücksichtigt, dass die Geschwindigkeit eine vektorielle Größe ist.

Zur Untersuchung einer gleichförmigen Bewegung kann man z. Bsp.

folgendes Video benutzen, wobei man das weiße Auto auswerten muss.

[Man muss bei der Auswertung am Bildschirm die Kalibrierung (Umrechnung) beachten,

deshalb ist die Länge des grauen PKWs angegeben]

Eine mögliche Auswertung könnte so aussehen:

Excel-Messwert

t-s-Diagramm

In das Diagramm wurde schon eine Ausgleichsgerade gezeichnet, da

sich aus den Messwerten ergibt, dass im Fall ohne Messfehler eine

Gerade als Graph entsteht.

Im Idealfall muss bei einer gleichförmigen Bewegung sogar eine Ur-sprungsgerade auftreten, wobei s = 0 m dem Startpunkt des Beobach-tungsbeginns ( t = 0 s ) entspricht. Wir wollen jetzt den Idealfall betrach-

ten, also von einer Ursprungsgeraden ausgehen. Bestimmt man dann

für beliebige Zeitintervalle die Durchschnittsgeschwindigkeiten ergibt sich

immer der gleiche Wert, da die Durchschnittsgeschwindigkeit der Steigung

der Geraden entspricht und diese sich ja bei einer Geraden nicht ändert.

Was ist jetzt aber mit der Anzeige des Tachometers? Der Tachometer

gibt die sogenannte Momentangeschwindigkeit an, also die Geschwindig-

keit zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wenn sich die Durchschnitts-

geschwindigkeit nie ändert egal welches Zeitintervall man wählt, dann

darf sich natürlich auch die Momentangeschwindigkeit nicht ändern. Diese

Momentangeschwindigkeit v (t) entspricht somit der Durchschnittsge-

schwindigkeit.

 

 

Wir kommen jetzt zur Mathematik. In der Mathematik ergibt sich für eine

Ursprungsgerade die Funktionsgleichung f(x) = m x. In unserem Fall für

die Abszisse t und die Ordinate s die Funktionsgleichung s = m t .  

Da m = v(t) = Steigung der Geraden = Durchschnittsgeschwindigkeit gilt

also für die gleichförmig geradlinige Bewegung die Bewegungs-

gleichungen

 

 

Da v(t) = konstant, d.h. gar nicht von der Zeit abhängt, schreibt man

häufig auch statt v(t) einfach v auf, so dass dann gilt

 

 

Falls der Körper zum Zeitpunkt t = 0 s schon eine gewisse Wegstrecke

s0 zurückgelegt hat, gilt die Bewegungsgleichung

 

 

 

 

Beispielaufgaben

1. Aufgabe:

Ein Radfahrer fährt mit einer konstanten Geschwindigkeit

von 15 km/h und passiert dabei den Punkt A. Wann kommt

er an dem Punkt B an, der 3 km von A entfernt liegt?

 

Lösung:

gegeben: v = 15 km/h, s = 3 km, gleichförmig

gesucht: t

 

 

2. Aufgabe:

Ein Wanderer legt eine Strecke von 4 km in 48 min mit

einer konstanten Geschwindigkeit v zurück. Berechne v.

 

Lösung:

gegeben: s = 4 km; t = 48 min = 0,8 h

gesucht: v

 

 

3. Aufgabe:

Ein PKW legt die Strecke zwischen Gütersloh und Bielefeld

in 12 min zurück. Er fährt dabei im Durchschnitt mit

v = 60 km/h. Wie lang ist die Strecke zwischen Gütersloh

und Bielefeld?

 

Lösung:

gegeben: v = 60 km/h, t = 12 min = 0,2 h

gesucht: s

 

 

 

 

 

 

 

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